Donnerstag, 14. März 2013

Die Evolution, die Muskulatur und Entstehung chronischer Krankheiten

Der menschliche Körper verfügt über unterschiedliche Muskelfasern, die je nach Situation ihre Vor- und Nachteile haben.

Muskelzellen, die für Ausdauerleistungen wie Laufen im Einsatz sind, werden als langsame Fasern bezeichnet.

Andere, die schnellen Muskelfasern, sind hingegen zu intensiven Kraftakten in der Lage, ermüden aber auch rasch.

Menschen mit besonders vielen schnellen Muskelfasern bauen schneller Muskelmasse auf, weil diese Fasern etwa doppelt so dick sind wie die langsamen Fasern. Sie nutzen vor allem Glukose, haben nur wenige Mitochondrien und benötigen zur Energiegewinnung keinen Sauerstoff.

Aus evolutionärer Sicht ergibt diese Aufteilung Sinn, denn meist war beides wichtig: Schnelligkeit und Ausdauer.

Insofern haben beide Muskelfasertypen ihre Berechtigung, und sie finden sich bis heute in unserem Körper.

Die Tatsache, dass das Verhältnis von langsamen zu schnellen Fasern genetisch festgelegt ist und von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausfallen kann, deutet aber darauf hin, dass es keinen pauschalen Selektionsdruck in Richtung auf einen Fasertyp gegeben haben kann.

Mittlerweile sind Gene identifiziert, die uns entweder eher zum Sprinter oder eher zum Langstreckenläufer machen.   

Ob jemand mehr langsame oder schnelle Muskelfasern hat, hängt aber auch davon ab, wie er sich bewegt.

Wer seine Muskeln immer nur kurz einsetzt, dessen Mskulatur besteht zu einem größeren Teil aus schnellen Fasern.

Wer Ausdauersport betreibt, bildet vorwiegend langsame Fasern.

Man kann durch das Training sogar schnelle in langsame Fasern verwandeln.

Das wiederum können wir uns zunutze machen, wenn wir meinen, zu viele Kilos auf die Waage zu bringen.

Denn langsame Muskeln scheinen einen positiven Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel auszuüben. Da sie Fett verbrennen, beugen sie Übergewicht vor.

Trainierte  Menschen nutzen für die Verbrennung im Vergleich zu Untrainierten mehr Fettsäuren und weniger Kohlenhydrate.

So dürften es auch unsere Vorfahren gemacht haben, die auf diese Weise Glukose für den Einsatz im Gehirn reservieren konnten. Und es kommt noch besser: .......Die Muskelzellen der Sportler verbrannten auch im Ruhezustand eine Menge Fett und verbrauchten über 50 % mehr Energie als die Nicht-Sportler. ......

Der Körper (der Sportler) ist darauf getrimmt, dass er praktisch jeden AugenblickLeistung bringen kann. Also ist es zweckmäßig, wenn der muskuläre Stoffwechsel auch im Ruhezustand erhöht ist: Der Motor bleibt warm und läuft mit etwas mehr Gas auch im Leerlauf.

In dem Moment, in dem sportlicher Einsatz gefragt ist, kann dann schneller Energie für die Muskelkontraktion bereitgestellt werden.

Selbst hingelümmelt auf dem Sofa setzen Läufer also Enegergie direkt in Wärme um - und sind deshalb weniger anfällig für Übergewicht und Diabetes.

Bewegunsarmut macht krank

Die Entstehung von chronischen Krankheiten ist eine sehr komplexe Angelegenheit.

Das liegt auch daran, dass es bei den meisten Krankheiten viele Wege (zum unerfreulichen) Ziel gibt.

Wir alle haben für jede Krankheit ein Sortiment an Genvarianten, das uns mehr oder weniger stark anfällig macht.

Aus dem Zusammentreffen dieses individuellen Sortiments mit ebenso individuellen Umweltbedingungen ergibt sich unser je persönlicher Krankheitsverlauf.

Mangelnde Fitness ist einer der gewichtigsten Umweltfaktoren. Diese negativen Einfluss belegen zahlreiche Studien.


    

Aus: GANTEN / SPAHL / DEICHMANN: Die Steinzeit steckt uns in den Knochen. Piper-Verlag 2011 (Kapitel: Das Leben zwischen Fahrstuhl und Sitzgruppe)


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